Apfeltag etabliert sich im Südharz

Ellrich

Bei sonnigem Herbstwetter stand am vergangenen Samstag der Apfel als liebstes und bekanntestes Obst der Deutschen im Mittelpunkt eines gelungenen Aktionstages. Der 3. Südharzer Apfeltag, vorbereitet und gestaltet in Regie der Interessengemeinschaft Streuobst Südharz, lockte viele Besucherinnen und Besucher auf die Streuobstwiese am Burgberg in Ellrich. Viele trugen Tüten und Körbchen mit Äpfeln aus eigenem Anbau mit sich, um die Sorten fachkundig vom extra aus Herbsleben angereisten Pomologen Ingo Rintisch bestimmen zu lassen.

Kostproben, Anschauungsexemplare und jede Menge Informationen zu Geschichte und Eigenschaften alter und neuerer Apfelsorten gab es am Stand des Obstbauern Gerd Ulm aus Neustadt, tat- und wortkräftig unterstützt von Michelé Sterzl von der Baumschule August in Ellrich.

Äpfel in einer ihrer schmackhaftesten Verarbeitungsformen – als leckere Apfelkuchen – wurden von Ellricher Frauen angeboten, außerdem konnte sich bei Kürbissuppe und Grillwürstchen gestärkt werden. Kraft wurde gebraucht beim Handbetrieb einer Apfelpresse, betreut von André Richter von der Naturparkverwaltung Südharz. Köstlicher frisch gepresster Apfelsaft war Lohn der Mühe.

Bereits abgefüllt bot die Hofmosterei Ibe aus Harzungen Apfelsaft an, auch in Kombination mit Birne oder Holunder ein besonderes Geschmackserlebnis.

Die Bienen, ohne die keine Apfelernte denkbar wäre, bekamen ihre Bühne bei Hobbyimker Udo Feuerriegel, der für Fragen rund um die Imkerei zur Verfügung stand. Schülerin Elli Weis zeigte unter dem Mikroskop, wie Bienen den Pollen von Blüte zu Blüte transportieren.

An den Ständen des NABU und der Stiftung Naturschutz gab es neben vielen Gesprächen zu Naturschutzfragen und der Bedeutung von Streuobstwiesen interessante Infomaterialien und schöne Bastelangebote für kleine Gäste.

Am Infomobil des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser e.V. begeisterte der Apfeldruck nicht nur Kinder. Am Modell konnten dort auch zahlreiche tierische Bewohner von Streuobstwiesen kennengelernt werden. Heike Stolle, Projektleiterin des Hotspot-Projektes „Gipskarst Südharz – Artenvielfalt erhalten und erleben“, und Silke Staubitz standen als Ansprechpartnerinnen zu Fragen der Landschaftspflege und der Umweltbildung zur Verfügung.

Streuobstwiesen als traditionelles Element unserer Südharzer Kulturlandschaft stehen in Thüringen unter Schutz. Ihre Bedeutung für die Biodiversität sowie als Hort alter Obstsorten konnte am 3. Südharzer Apfeltag einmal mehr in den Fokus gerückt werden. Die IG Streuobst dankt allen Ellrichern, ganz besonders dem Organisator Karsten Weiß, der sich bei der Ausgestaltung der Veranstaltung engagiert hat und sich mit anderen Enthusiasten aus Ellrich der Pflege der inzwischen wieder wunderschönen Streuobstwiese am Burgberg verschrieben hat.

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